Manchmal liegen für uns Freud und Leid nur ein paar Minuten auseinander. Eben habe ich dem Brautpaar noch "Alles Gute für Ihren weiteren Lebensweg gewünscht- jetzt muss ich einer Beerdigungsgesellschaft kondolieren.
Makabererweise haben beide sich das gleiche Menü ausgesucht.

Wir nehmen Anteil an den wichtigsten Ereignissen im Leben unserer Gäste - Taufe, Kommunion, Hochzeit, Beerdigung.
Nur weil wir nicht darüber sprechen- heißt das nicht, dass wir nichts mitbekommen. Nur weil wir nicht nach unserer Meinung gefragt werden- heißt dass nicht, dass man manchmal sehr starke Eindrücke mitnimmt. Wir haben kurze Momentaufnahmen der wichtigsten Stationen im Leben dieser Menschen.
Die trauernde Witwe, oder das Ehepaar, dass sich um die Sitzordnung an Ihrer Hochzeit streitet ( dieser Streit dauerte länger, als das 3 Gang Menü)

Was für diese Menschen ein so wichtiges und einschneidendes Lebensereignis ist, ist für uns zum großen Teil Routine. Ein gewährleisten der Abläufe.
Aber manchmal hält man Inne - holt tief Luft und macht sich seine Gedanken. Werden die beiden glücklich ?
Was war das für ein Mensch, der gestorben ist ?

Donnerstag, 12. August 2010

Heute war ein fürchterlicher Tag.
Einer der mich, wieder einmal, über mein Berufsleben nachdenken lässt.
Ich bin eine: Restaurauntfachfrau/mann,
Kellner/ien, Bedienung, Fräulein, Hallo, Kiestreter, Sie, Herr Ober, Chef/in, lauter Pfiff auf zwei Fingern und vieles mehr.
Ich bin eine Frau und ein Mann.
Wir sind beide in verschiedenen Restaurants im Süddeutschen Raum als Bedienung tätig.
Dieser Blog wurde eingerichtet um ein Tagebuch über unseren täglichen Wahnsinn zu schreiben.