Samstag, 21. August 2010

Unsere Sprache

Wir Bedinungen haben unsere eigene Sprache.
Oft sind es die gleichen Worte in verschiedenen Ländern, und deren Sprache.
"Ich bin in der Scheiße" ist wohl die bekannteste Redewendung, weltweit.
Die Bedeutung ist simpel. Brauche sofort Hilfe in meiner Station!!!!!

"Heute bin ich richtig gefickt worden".
Bedeutet: Ich war in der Scheiße und keine Sau hat mir geholfen.

Es ist eine ziemlich deftige Art mit einander umzugehen,
für uns ganz normaler Alltag.

Wenn jemand ein Getränk warm bestellt.
(Zimmer Temperatur ist noch zu kühl). Dann sagen wir "schrittwarm".

Oft nehmen wir auch bestimmte Merkmale eines Gastes als
"nick name".
Mr. Medium hat sein Name wegen seiner medium Rolex.

Frau Schnittlauch, weil sie kein Schnittlauch mag.
Sollte ausversehen etwas davon am oder im Essen sein, möchten sie nicht in unsere Haut stecken.
(Zwiebeln ob roh oder gekocht sind kein Problem)

Tante Hanna war Millionen schwer und trotzdem so nett, wie eine Tante eben sein kann.
Im laufe unseres Blogs werden wir öfter darauf zurück kommen.

Freitag, 20. August 2010

Immer wieder Freitag

Freitag ist Fisch Tag.
Freitag bedeutet Rentner Tag. Warum weiß ich nicht, ist aber so.
Durch meinen Beruf lerne ich die Menschen, beim Essen, kennen.
Das Essen ist ein, täglich, dreimal am Tag, wiederkehrendes Ritual.
Nur Freitag Mittag ist alles ein bisschen anders.
Alle wollen kleine Portionen, oder etwas mit wenig Kalorien, keine Rahmsoße und bloss keine Butter an die Nudeln.
Unsere Rentner nicht, weil es der Arzt befohlen hat. Unsere anderen Gäste nicht weil es das Gewissen befohlen hat.
Am Freitag Abend ist das alles vergessen und es wird üppigst bestellt.
Entweder geht mehr weil mann sich Mittags geschohnt hat oder die 3 Pils zum Aperitif leicht betäuben.
Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte.

Donnerstag, 19. August 2010

Latte Macchiato

Heute war sehr schönes Wetter. Unsere Terasse war gut besucht.
Latte Macchiato Zeit.
Beim 20ten Latte habe ich aufgehört zu zählen.
Es ist interessant einmal zurückzublicken.
In meiner Lehrzeit gab es dieses Getränk weder für Geld noch gute Worte, so unbekannt war es "damals".
Früher fragte man die Angebetet, ob sie noch Lust auf einen Kaffee habe und mit in die Wohnung komme.
Heute frägt man kurz. "Haste noch Lust auf ne Latte?
Bei diesem Gedanken musste ich schmunzeln.
Ich dachte mir, wie viele Abende bei mir wohl einen anderen Ausgang gehabt hätten.
Ich beneide die heutige Jugend.

Mittwoch, 18. August 2010

Kleiner Hund

In den 90´ern hatten wir eine Dame als "Stammgast".
Ihre Masche war, immer um kurz vor 14 Uhr in das Restaurant zu kommen.
Zu dieser Zeit arbeitete ich noch im Teil-Dienst
(von 10 Uhr bis 14 Uhr und von 17 Uhr bis Ende)
Unsere Dame kommt, mit ihrem kleinen Zwergpinscher in der Tasche, zu uns.
Nach dem Essen, es war schon nach 15 Uhr, ging sie wie immer auf die Toilette. Dieser Vorgang dauerte bei ihr ca. 20 Minuten. Das Besondere , außer diesem Zeit-Diebstahl, bestand darin,dass ihr Hund immer bei uns im Restaurant blieb.
Unser kleiner Hund macht in dieser Zeit ein Bell- fieps Geräusch, ohne Pause!!
An diesem Tag waren meine Nerven nicht so gut wie sonst, außerdem war unser Chef schon weg.
Ich versuchte es mit zureden, mit einem strengen Ton und mit nicht beachten. Dann platzten mir die Sicherungen durch und ich stampfte, vor unserem Störenfried, mit beiden Füssen auf dem Boden. Der "Hund" sprang mit einem Satz unter die Sitzbank.
Es herrschte Stille. Na ja dachte ich.
Als die Dame von ihrem 20 minütigen Aufenthalt zurückkam, stellte sie mir sofort die Frage,was mit ihrem Hund los sei, man höre ihn gar nicht mehr. Ich tat unschuldig und unwissend. Sie musste also unter die Bank kriechen (welch Freude und Genugtuung) und holte das verschreckte, vollkommen mit Staub- Fusseln überzogene, total verängstigte Tierchen, hervor.
Das gemeine an dieser Geschichte war, daß die Dame, welche mit mehr Schmuck behangen war als wir an Weihnachten am Christbaum haben, genau gewußt hat,dass ihr liebstes Hundelein solch ein Theater macht , wenn sie weg geht.

Dienstag, 17. August 2010

Handy

Der Gast betritt das Lokal,wird freundlich begrüßt, zum Tisch geführt, setzt sich und sucht etwas aus der Speise- Karte aus.
Die Bedienung beobachtet die Situation und teilt sich ihre Zeit, für diesen Gast ein. Sie hat noch 2 Tische zusätzlich aufzunehmen. Jetzt hat er ausgewählt und wartet,dass er bestellen kann. Wir alle wissen und kennen das (Meldung macht Frei). Die Bedienung kommt an seinen Tisch, lächelt und der Gast fängt an zu bestellen.
"Bitte eine Apfelsaft-Schorle". Die Bedienung frägt "groß oder klein?"
Da passiert es. Das Handy klingelt. Der Gast macht noch eine kaum wahrnehmbare Nick-Bewegung, es soll wohl eine Entschuldigung andeuten und telefoniert.
Und jetzt, was soll die Bedienung tun?
Warten, zuhören, weggehen und später noch einmal kommen?
Ich sage ihnen, daß wir im Service uns sehr Unwohl fühlen.
Mann bekommt ein Gefühl als wären wir Menschen zweiter Klasse.
Denken sie doch einmal daran, wie ihre Umgebung, den wir gehören auch dazu, sie wahrnimmt.
Definition Lady und Gentleman:
Dies sind Menschen, die dafür sorgen, daß sich andere Menschen in ihrer Umgebung wöhlfühlen.
Vielleicht denken sie das nächste mal daran, wenn das Handy klingelt und sie das Gespräch annehmen.

Montag, 16. August 2010

Heute Frei

Es ist ärgerlich, heute habe ich "Frei" und das Wetter ist lausig.
Ich packe meine Familie in das Auto und suche einen Landgasthof mit Deutscher Küche.
Die Familie zeigt sich, auch nach einer Stunde suchen, noch nicht gestresst. Nur ich zeige erste Zorn anzeichen.
"Verdammt noch mal, haben heute alle Ruhetag. Das nächste Lokal welches geöffnet ist, wird genommen. Und aus"
Wir haben gut Italienisch gegessen. Der Service war nett.
Dies ist um so mehr verwunderlich da wir "Bedinungen" die Speisekarte als Vorschlag ansehen, Es werden grundsätzlich alle Komponenten einmal durchgewirbelt und dann verschiedene Gerichte zusammen gestellt.
Ich hoffe und bete das unsere "Bedinung" niemals zu uns als Gast kommt. Unser Küchenchef würde erst mich dann den Besteller ... .
Doch soweit wird es wohl nicht kommen.
Wir waren ja mit einer Stunde Fahrt schon ziemlich weit weg von Daheim.

Sonntag, 15. August 2010

Mein Azubi und ich

Ab heute ist unser Praktikant offiziell "mein Lehrling" ( ich habe 3 Lehrlinge unter mir).

Er schlägt die bisherigen Rekorde im Gläser kaputt machen,Flaschen zerschlagen und Tabletts fallen lassen.
Hinter der Theke muss ich ein Schild aufhängen "VORSICHT LEHRLING" - tieffliegende Gläser, Tabletts im Sturzflug und keine Rotweinflasche ist sicher.
Ich weiss, der Schritt aus der Schule in die Arbeitswelt ist nicht einfach - aber was macht man mit Ihm. Wie viele Reinigunsrechnungen muss der Betrieb zahlen ?
Später anfangen zu arbeiten, längere Pausen und früher Feierabend, da lassen sich die Diskussionen im Betrieb nicht vermeiden.WARUM MUSS ICH LÄNGER ARBEITEN ALS DER

Die wichtigste Frage der Woche - WANN HABE ICH FREI !!!

Wie soll man diese Jungen Menschen an die Arbeitswelt heranführen ?? Ich weiss es nicht so richtig und suche jeden Tag nach der richtigen Strategie

Samstag, 14. August 2010

Alles für den Gast

Mein Gehalt zahlt der Gast ( der zufriedene wohlgemerkt)

Diesen Leitspruch predige ich jeden Tag wie einen Rosenkranz.

Manche Gäste benehmen sich, als wäre man ein Fußabtreter- eine Amöbe in der Arbeitswelt- Und das Alles, weil wir (wenn wir unsere Meinung offen aussprechen dürften) nicht nur den Gast, sondern auch den Job verlieren.

Aber was mach ich mit dem Gast, die heute mir ins Lokal hinterherläuft, die Weinflasche auf den Tresen knallt, um dann lauthals durchs Lokal zu brüllen "ICH HATTE EINEN KALTEN WEIN BESTELLT" - Fehler passieren, nur weil wir uns nicht wehren dürfen, heißt das nicht, dass wir uns manchmal ein wenig mehr Respekt wünschen.

Vielleicht schauen Sie Ihrer Servicekraft beim nächsten Restaurantbesuch einfach mal in die Augen und realisieren, dass wir Ihnen einen schönen Aufenthalt im Restaurant ermöglichen wollen und für diese Dienstleistung bezahlt werden und dies gerne tun ( Zumindest jene, die Ihren Beruf verstanden haben)

Wir sind aber ungern die Sandsäcke der Nation, an denen diese (wenigen) Gäste ihre Aggressionen abbauen.

Die Neue

Heute hat eine neue Kollegin Probe - gearbeitet
Laut ihrer Aussage hat sie "Berufserfahrung"
Ihr erster Auftritt hat uns Kollegen Positiv überrascht.
Sie ist jung, hübsch, arbeitswillig, und spricht Deutsch.
Eine sehr seltene Kombination.
Unser Chef macht seine übliche Einführung.
Wie immer meint er, seine Erklärungen mit den uns allen bekannten "Witzen"zu schmücken.
"Wir sind ein Betrieb in dem jedes Zahnrad in einander greifen muss"
Es fallen noch Begriffe wie Kollektiv, Umbestellungen und immer etwas anzügliches dazwischen.
Leider steigt dadurch nur die Nervosität unserer neuen Kollegin.
Die Fehler häufen sich = Chef seine Laune sinkt.
Dadurch entwickelt sich automatisch, eine sehr gespannte Stimmung.
Die Kellner sind gereizt, die Gäste dann sowieso.
Nach dem Service stellt sich unser Chef dann hin und übt Manöverkritik.
"Beim nächsten mal mehr Konzentration, Kinder!"
Wir wissen woran es heute gelegen hat und versuchen unserer Kollegin Mut für das nächste mal zu machen. Hoffentlich hat sie nicht den Mut verloren und sagt ab. Wir bräuchten dringend Verstärkung.

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